
Die Zeit um den Jahreswechsel ist eine besondere Zeit. Millionen Menschen ziehen Bilanz, Unternehmen und Organisationen ebenfalls. Erfüllte Lebensträume werden abgehakt auf der Bucket List. Daten für den Stewardship Report werden gesammelt, das übriggebliebene Budget wird ausgegeben. Es ist die Zeit des vorherrschenden Gefühls, oder der Notwendigkeit, Dinge zum Abschluss zu bringen. Abschließen um Platz zu machen für das Neue, das Frische. Es liegt eine Vorfreude in der Luft, den Zähler wieder auf Null stellen zu können und mit voller Energie durchzustarten.
Zum Jahresende werde ich mir immer wieder des subtilen Gefühls bewusst, dass etwas zu Ende gehen will und gleichzeitig, dass mich etwas Neues erwartet. Doch welche Veränderungen das genau sein könnten, ist mir nicht klar. Kennen Sie dieses Gefühl?
Wenn es Ihnen so geht wie mir, dann ist es bei vielen Jahreswechseln bei diesem vagen Gefühl geblieben. Stattdessen wird als ‚straightforward‘ denkender Mensch, ganz handfest, eine Liste mit guten Vorsätzen erstellt. Sobald die ersten guten Vorsätze zu Papier gebracht oder im Gedächtnis abgespeichert sind, verzieht sich dieses Gefühl wie Nebel. Zurück bleibt diese Liste mit guten Vorsätzen und Plänen fürs neue Jahr, die sich kaum von der Liste vom letzten Jahr unterscheidet. Irgendwie ist während des vergangenen Jahres der Drive für die Umsetzung abhanden gekommen. Und außerdem ist alles anders gekommen, als geplant. Zwischendurch meldet sich immer wieder mal dieses gewisse Gefühl.
Die persönlichen Vorsätze und die beruflichen Projekte werden zu ‚Vorhaben‘, die wir mit Planung, Durchführung und Erfolgskontrolle umsetzen (möchten). Vermissen wir dabei etwas? Vielleicht fehlt diese magische Anziehungskraft, die uns mit Energie und Tatendrang versorgt, und uns zuverlässig durch Zeiten von Widerstand, Zweifeln, Problemen und Veränderungen bringt.
„Anstelle einer unwiderstehlichen Anziehungskraft, die uns voller Energie
ins fruchtbare Tun bringt, übernehmen gute Vorsätze die Rolle des Aufputschmittels.“
Es muss genügend Energie reingepumpt werden, damit sie für das nächste Jahr, oder zumindest bis zur Erreichung des erfolgreichen Abschlusses des Vorhabens, ausreicht. Das nennen wir dann Motivation.
In den letzten Wochen habe ich intensiv den online Kurs u.labMITx zu Theory U studiert. Theory U ist ein Rahmenwerk und eine Achtsamkeit basierte, System verändernde Methode, die von Einzelpersonen, Teams, Organisationen und sogar von größeren sozialen Systemen angewendet werden können, um mit Neugier, Mitgefühl und Mut auf disruptive Veränderungen antworten zu können. In Online Live Sessions mit Otto Scharmer und seinem Team vom MIT (Massachusetts Institute of Technology) und des Presencing Institute, und bei Treffen im Rheinland Hub und im Coaching Circle in Köln gab es den Raum, um ‚Theory U‘ mit anderen Change-Makern auszuprobieren und zu erfahren.

Durch diesen Kurs habe ich erkannt, dass dieses vage Gefühl, dem ich bisher bevorzugt zum Jahresende etwas Aufmerksamkeit schenkte, um dann direkt zur Erstellung von Plänen und Vorsätzen überzugehen, meine Intention ist. Wozu fühle ich mich berufen?
„Meine Intention findet ihren Ausdruck nicht durch eine linear-rationale Denkweise. Sie präsentiert sich am am Boden des U’s , um sich zu kristallisieren und sich zu einem Prototypen zu formen.“
Mit einer linear-rationalen Vorgehensweise verschließen wir uns vor einem größeren Potential, einem Reservoir voll Energie und Kreativität. Aus diesem Reservoir können wir schöpfen, wenn wir uns in einer U-Linie durch tiefes (inneres) Zuhören öffnen, um am Boden des U’s die wahre Intention zu finden. Es ist der Raum um, wie Otto Scharmer es nennt, sich mit der ‚Highest Future Possibility of my Self’ zu verbinden. Dies ist der Moment, wo wir Überflüssiges loslassen und das Neue entstehen lassen müssen. Ab diesem Moment werden wir hinüber geleitet in einen iterativen Prozess des wirklich fruchtbaren Tuns, um unsere Intention zu verwirklichen. Wir bleiben agil, um unseren Prototypen mit Input von den Stakeholdern stets weiterzuentwickeln. Es gibt keinen festen Plan, an den wir uns halten müssen. Dafür gibt es jede Menge bereichernde Lernerfahrungen. Die iterative Arbeit am Prototypen ist wie ein Dynamo, das jederzeit genügend Energie produziert und dabei Kreativitäts-Funken erzeugt.

Dieser Jahreswechsel wird also anders für mich, und steht für persönliche Innovation und Leadership. Der Prototyp zur Verwirklichung meiner Intention in meinem Beruf hat seinen Kick Off symbolisch durch eine Knetplastik erhalten. Meine Intention hat einen ersten Schritt in die konkrete Welt gemacht! Die Formbarkeit der Knete repräsentiert auch die Anpassungsfähigkeit meines Prototypen im iterativen Feedback Prozess mit den Stakeholdern. Hier ist ein Bild meiner Prototyp-Knetplastik.
Möchten Sie sich von Ihrer Intention leiten lassen? Gehen Sie Ihrer Intention auf den Grund!
3 Schritte zur persönlichen Innovation und Leadership
Wenn Sie einfach mehr wissen möchten über persönliche Innovation, oder wenn Sie Interesse haben, in einem Coaching Circle Ihre persönliche Innovation anzustossen, oder lhnen lieber ein individuelles Coaching auf den Weg helfen könnte, dann schauen Sie doch mal hier auf die Website.

Über die Autorin
Sylvia Kaldenbach versteht sich als ein erneuernder und transformierender Coach für persönliche und organisationale Innovation, mit einer inspirierenden Vision zu Wohlbefinden aus einem authentischen und selbst-bestimmten persönlichen Lebensstil. Ich unterstütze Wachstum mit unternehmerischer Kreativität und helfe bei der Umsetzung von Ambitionen und Intentionen zum gewünschten Impakt. Ich fokussiere auf die humane Seite der Geschäfts- und Berufswelt und fördere fundamentale Meta-Kompetenzen wie Vertrauen bilden, Verbundenheit und förderliche zwischenmenschliche Interaktionen und Konversationen. Ich begleite UnternehmensleiterInnen, Führungskräfte und unternehmende, kundengerichtete Menschen beim empathischen Navigieren, beim innovativen Führen und gleichwertigen Zusammenarbeiten innerhalb und außerhalb der Organisation.